Eine gute Resilienz ist nicht angeboren, sondern wird im Laufe eines Lebens erlernt.
Je nach Biographie und Familiengeschichte sind wir bereits mit unterschiedlichen Ressourcen und entsprechender Resilienz ausgerüstet.
Wenn wir nicht über genügend Resilienz verfügen, kann es sein, dass wir unter mangelnder Widerstandskraft leiden und uns psychisch ausgelaugt fühlen.
Die gute Nachricht: Resilienz ist lernbar und Ressourcen können gestärkt werden.
Genau hier setzt die Polarity Therapie an.
Polarity stärkt die Selbstregulierungskräfte, macht die Selbstwirksamkeit erlebbar, fördert das Selbstvertrauen, die Selbstliebe, unterstützt die Fähigkeit stabile Bindungen einzugehen und hilft eine ressourcen- und lösungsorientierte, lebensbejahende Einstellung zu entwickeln.
Diese Faktoren sind es denn auch, die für eine gut funktionierende Resilienz wichtig sind.
Eine Polarity Therapie Sequenz beginnt in der Regel mit einer eingehenden Befundaufnahme. Neben biographischen und medizinischen Vorkommnissen erkundigt sich der Polarity Therapeut auch nach vorhandenen Ressourcen.
Ressourcen sind all das, was uns Freude macht, was uns stärkt, was uns ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, uns innerlich berührt, uns entspannt, uns zentriert und inspiriert.
Als Therapeuten erleben wir immer wieder Klienten, die ihre Ressourcen kaum benennen können und ihren Fokus eher auf das gerichtet haben, was in ihrem Leben gerade nicht funktioniert. Oft sind diese Klienten in Gedankenschlaufen gefangen, die ihre negativen Gefühle verstärken.
Körperzentrierte Berührungs-, Atem- und Energiearbeit unterstützt die Selbstwahrnehmung und kann hier Abhilfe schaffen.
Praxisbeispiel
Der 45-jährige Mittelschullehrer und Familienvater kommt in die Praxis, weil ihm einfach seit längerer Zeit nichts mehr Freude macht. Er leidet an häufigen Erkältungen, Rückenschmerzen und Erschöpfung.
Dieser Zustand dauert bereits mehrere Jahre und auf die Frage nach seinen „Ressourcen“ fällt ihm spontan nichts ein. Ich hake in diesem Moment nicht nach und lade ihn nach der Befundaufnahme ein, sich auf die Behandlungsliege zu legen.
Bei der Körperarbeit kann er sich entspannen und loslassen. Dies äussert sich unter anderem darin, dass Tränen fliessen. Mittels verbaler Prozessbegleitung erfahre ich, dass er sich trotz der andauernden Erschöpfung schon lange nicht mehr tief entspannen konnte. Die einleitenden Worte mit der Einladung loslassen zu dürfen, haben ihn sehr berührt.
Loslassen und tragen lassen
Auf die Frage, wo es sich denn im Moment im Körper besonders gut anfühlt, gibt er an, dass sich die Arme entspannt und leicht anfühlen. Ich frage ihn, ob er sich an ein vergleichsweises ähnliches Empfinden erinnert. Es fällt ihm ein, dass er früher regelmässig schwimmen war und sich dann danach immer noch ein wenig im Wasser hat treiben lassen.
Aufgrund seiner Verpflichtungen hatte er vor mehreren Jahren mit diesem Sport aufgehört.
In den folgenden Sitzungen lernte der Klient wie wichtig es ist, gut auf sich zu schauen und sich Zeit für sich selber zu nehmen. Es kamen noch mehrere „Ressourcen“ hinzu: Zeichnen, kochen und in der Natur spazieren. Das bewusste Wahrnehmen seiner Gefühle und die Verbesserung seiner Körperwahrnehmung unterstützten ihn darin, seine Resilienz entscheidend zu stärken: Rückenschmerzen verschwanden, Erkältungen wurden weniger und er führt heute ein wesentlich selbstbestimmteres, glücklicheres Leben.
In dem er besser auf seine Bedürfnisse achtet, hat sich letztlich auch das Zusammenleben mit der Familie verbessert und er fühlt sich im Kollegium wieder wohler.
Diese Geschichte ist nur eine von vielen Praxisbeispielen in denen sichtbar wird, wie verbesserte Selbstwahrnehmung und bewusste Wahrnehmung der eigenen Ressourcen die Resilienz entscheidend und langfristig stärken kann.
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